IRF-Potsdam

Jahresbericht 2021

Bericht Interreligiöses Forum am 15.12.2021

Bernhard Fricke, Flüchtlingspfarrer in Potsdam


Zum Ende des Jahres möchte ich die Gelegenheit zu einem kleinen Rückblick nutzen. Es ist gleichzeitig die Information an die Stadtverwaltung, heute vor allem an den Oberbürgermeister, und an die Mitglieder des Forums. Der Bericht enthält auch die ein oder andere persönliche Meinung.

Allgemein / Mitgliedschaft

Das Interreligiöse Forum Potsdam wurde 2018 gegründet. Damals haben wir noch mit Frau Schumann eine Präambel formuliert. Die wurde bisher von 13 Mitgliedern unterschrieben. Wenn wir die Geschäftsordnung zu Grunde legen, nach denen jede Gruppierung, egal ob Verein oder Körperschaft oder Initiative eine Stimme hat, dann sind es nur 12 Mitglieder: Der Evangelische Kirchenkreis Potsdam hat eine Stimme für alle Gemeinden und alle kreiskirchlichen Arbeitsbereiche wie Stadtkirchenarbeit und Flüchtlingsarbeit. Das Alexanderhaus hat sein Interesse zur Mitgliedschaft angemeldet, wir können das Anfang des nächsten Jahres gerne beschließen. Heute hat das Alexanderhaus noch Gaststatus. Darüber hinaus gibt es weitere Gäste, die die Arbeit bereichern, unter anderen die Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam und die Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam. Wir freuen uns sehr, dass es in Herrn Bindheim eine zuverlässige Ansprechperson für die Religionsgemeinschaften gibt. Danke auch an Frau Knorr, die die Übergangszeit bis Anfang dieses Jahres aktiv gestaltet hat.

Allgemein / Gestalt

Das Interreligiöse Forum hat sich in diesem Jahr eine Geschäftsordnung gegeben. Der Text wurde lange diskutiert und abgewogen. Jetzt haben wir eine Arbeitsgrundlage und einen institutionellen Rahmen. Das Interreligiöse Forum ist aber kein Verein, sondern ein Zusammenschluss einzelner Gemeinschaften. Durch die Präambel gibt es Aufgaben und Ziele. Drei Aufgaben möchte ich benennen,

  • Die Aufgabe, Kommunikation zwischen den Gemeinschaften herzustellen,
  • Die Aufgabe, in die Stadtgesellschaft hinein zu zeigen, dass Religion ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens ist,
  • Die Aufgabe, der Stadtverwaltung als Ansprechpartner für Religionsdinge zu dienen.

Ich sage hier deutlich: Diese Aufgaben können nicht bzw. nicht alleine durch die Geschäftsführung erledigt werden. Wenn hier nicht mehr Initiative von den Mitgliedern gezeigt wird, dann ist das Forum nicht mehr als ein Aushängeschild bzw. ein lebloses Gerüst.

Was war im Jahr 2021

Wir haben uns in diesem Jahr zweimal getroffen (10.02., 27.05.), heute ist das dritte Mal, leider nur online. Immerhin ist es dabei gelungen, die die Geschäftsordnung zu beschließen und ein neues Mitglied aufzunehmen. Wir haben über die Antworten der Religionsgemeinschaften auf die Pandemie gesprochen und das Integrationskonzept der Landeshauptstadt im Bereich der religiösen Arbeit ausgewertet. Drei Mitglieder, die jüdische Gemeinde Stadt Potsdam, die Al Farouk-Gemeinde und der Evangelische Kirchenkreis haben gemeinsam einen Förderantrag auf Bundesmittel für eine Projekt gestellt. Das Projekt heißt: „Potsdam interreligiös – das Zusammenleben befördern“

Innerhalb dieses Projektes wurde ein Konzert mit der jüdischen Künstlerin Jalda Rebling veranstaltet, eine Tonanlage für das jährliche Interreligiöse Friedensgebet am 1. September angeschafft, die Beteiligung von Religionsgemeinschaften am Straßenfest „Unter einem Dach“ zur Eröffnung der Interkulturellen Woche sichergestellt, eine Fortbildung zu „Religion und leichte Sprache“ organisiert und schließlich angefangen, eine gemeinsame Homepage zu erstellen. Da sind wir dabei. Bitte schicken Sie Ihre Beiträge, ich habe schon zweimal darum gebeten.

Zusammenfassend kann ich nur wiederholen: An diesem Projekt haben sehr wenige Menschen bzw. Religionsgemeinschaften teilgenommen. Die Fortbildung war super, 3 Referent*innen und 3 Teilnehmer*innen. Es gab außer ein paar individuellen Besuchen kaum interreligiöse Begegnung.

Zum Glück gibt es ein bewegtes Netzwerk mit dem Aktionsbündnis „Anders als du glaubst …“. In diesem Aktionsbündnis arbeiten einige wenige Mitglieder aus dem Interreligiösen Forum mit. Das Ziel ist hier, Religion ins Gespräch mit Weltanschauungen und vor allem öffentlich sichtbar ins Gespräch mit der Stadtgesellschaft zu bringen. In diesem Jahr ist das sehr gut mit dem Fest „Unter einem Dach …“ am 26. September gelungen. Aber auch hier: Es sind wenige, die sich beteiligen.

Ich hoffe, dass das in diesem Jahr auf die Pandemie zurück zu führen ist. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die meisten Religionsgemeinschaften ehrenamtlich arbeiten. Darüber müssen wir noch einmal nachdenken.

Ausblick auf das Jahr 2022

Inhaltlich sollte bald die Arbeit an der Homepage abgeschlossen werden. Ich bitte Sie sehr um Ihre Beiträge.

Organisatorisch möchte ich die Geschäftsführung im Neuen Jahr abgeben. Bitte überlegen Sie bis zur ersten Sitzung, wer die Geschäftsführung übernehmen kann. Gerne aus zwei Religionsgemeinschaften, ich unterstütze Sie sehr gerne.

Und dann gibt es Pläne für das Neue Jahr, gerne wieder als Impuls der Religionen in die Stadtgesellschaft hinein, gerne wieder mit dem Aktionsbündnis „Anders als du glaubst …“ gemeinsam. Über diese Pläne berichtet Ingo Hofmann.

Dank

Zum Schluss dieses kurzen Berichtes ein herzlicher Dank an alle Mitglieder und Gäste, die in diesem Jahr mitgearbeitet und mitgedacht haben. Herzlicher Dank an Magdolna Grasnick, die Kontakte zum Bereich Gleichstellung hergestellt hat und so viele Impulse in den letzten Jahren gegeben und aufgenommen hat. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihrer Nachfolgerin, Frau Dr. Palenberg. Herzlicher Dank an Jörg Bindheim, der den Kontakt zum Geschäftsbereich 3 und zum Büro des Oberbürgermeisters hergestellt hat. Auch hier freue ich mich auf die gemeinsame Weiterarbeit. Herzlicher Dank an den Oberbürgermeister Mike Schubert für die Einladung zum heutigen Austausch.

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